Nach einer eher kleinen, aber gemütlichen Runde für den Filmabend schloss die Themenwoche mit der HS-Bar ab. Die Oase war pumpenvoll und es bildeten sich dreizehn Gruppen für das Quiz. Studierende aller Semester sowie auch Dozierende bereiteten sich auf die einzig wahre Wahrheit vor.
Die Antike war gezeichnet von Verwirrungen und auch der Beginn des Mittelalters stellte sich als Herausforderung dar. Leider stellte sich das Wortlimit von Kahoot auch etwas in den Weg von sehr gut ausgearbeiteten Fragen, aber trotzdem gab es einige Gruppen, die richtig auswählten. Empfehlung trotzdem: geht mal wieder in eine Vorlesung von Kolb, Walser, Maier, Scholz, Zey und co. :-). Im Spätmittelalter gab es dann vermehrt Konsens und die Rangliste verfestigte sich.
Schon zu Beginn der allgemeinen Fragen stellte sich die Siegergruppe heraus: die Truthtellers, die dem Namen ihrer Gruppe gerecht wurden. Wir gratulieren zum Sieg und freuen uns natürlich darauf, Euch an der nächsten HS-Bar wieder begrüssen zu dürfen.
Wir gratulieren „THE TRUTHTELLERS“ zum Gewinn des Pubquiz in der Themenwoche 2024
Alles in allem war die Themenwoche aus Sicht des Fhist ein Erfolg und wir hoffen, dass auch Ihr eine spannende und spassige Zeit hinter Euch habt. Nun wünschen wir weiterhin viel Erfolg im Semester und bis zum nächsten Mal.
Es war schon am eindunkeln, als wir uns in Aarau vor dem Obertorturm trafen. Das 64 Meter hohe Monument der Aarauer Stadtgeschichte ragte über uns, Felix Hoffmanns Totentanz zog den Blick auf sich. Unter der Führung unseres vereinseigenen Aarauer Historikers stiegen wir die Treppen hoch und auch noch weit hinunter und begutachteten historische Räumlichkeiten und Gegenstände, die fast 800 Jahre Geschichte erzählten. So schrieben etwa Gefangenen noch in der frühen Neuzeit (bis spät ins 19. Jh.) an den Wänden ihrer Zellen:
Hier in dieser Gefangenschaft habe ich den Entschluss gemacht, in der Zukunft treu zu sein, weil ich nicht will immer gefangen sein.
Unbekannt, wohl 19. Jh. Obertorturm Aarau
Obwohl der Turm seit dem Mittelalter ein Gefängnis war, war wohl eine der wichtigsten Aufgaben des Turmwärters, nach Feuer Ausschau zu halten. Denn Brände waren für die mittelalterlichen Städte die grösste Gefahr. So hatten Brandstifter mit den schwersten Strafen zu rechnen, wie auch die Hexen. Derer gab es auch in Aarau, aber nicht etwa so viele wie im geradezu teuflischen Luzern. In Aarau sind sechs Hexenprozesse bekannt, darunter sogar eine Begnadigung. Margaret Schäfer wurde nicht bei lebendigem Leibe verbrannt, sondern gnädig mit dem Schwert enthauptet, da sie den Pakt mit dem Teufel (wohl eher ein schwerer Schlaganfall) nicht willentlich eingegangen war.
In den oberen Stockwerken des Turmes gab es aber noch angenehmere Räume, etwa die Wohnung des Turmwärters und den Technikraum der Turmuhr. Diese funktioniert seit 1532, vielleicht auch, weil es keinen Minutenzeiger hat, der die Mechanik verkomplizieren würde. So hat sich der damalige Entscheid der Stadt bewährt. Noch heute muss alle anderthalb Tage ein pensionierter Buschaffeur die Uhrengewichte nach oben ziehen, damit die Funktion der altehrwürdigen Zeitmaschine sichergestellt ist.
Ganz oben unter dem Dach befindet sich der modernste Teil des Turmes, ein Glockenspiel aus dem späten 20. Jahrhundert. Dieses erklingt noch heute immer wieder bei Konzerten und Anlässen der Stadt. Alles in allem bot uns der Obertorturm einen spannenden Abend und gab uns vielerlei neue Informationen zum Mittelalter und vielleicht sogar Ideen für wissenschaftliche Arbeiten an der Uni Zürich, da doch einiges aus der Aarauer Geschichte zu diesem alten Turm noch nicht erforscht ist.
Graffiti in den Zellen des Turms.Ein Querschnitt des Turms, der die gewaltigen Mauern und die Unterteilung des Turms aufzeigt.Der gemütliche Raum war wohl früher das Schlafzimmer des Turmwärters.Hier spielt die Musik, wenn das Glockenspiel über der Aarauer Altsadt erklingt.Die Aarauer Altstadt, prominent die Rathausgasse mit dem Rathaus an ihrem Ende.Die Vordere Vorstadt führt heute zum Aargauer Platz und dem Regierungsgebäude des Kantons.
«Ein Lobspruch / vonn der glücklichen und wolfertigen Schiffart / einer bürgerlichen Gesellschaft auß Zürich […]»
Dem Vorbild von Fischarts Dichtung zur Hirsebreifahrt folgend, führte uns die diessemestrige Exkursion des FVhist ins nahegelegene Elsass. Bereits am ersten Tag erkundeten wir bei strahlendem Herbstwetter mit dem E-Bike das Umland von Colmar mit seinen malerischen Rebhängen und besichtigten dabei die monumentale Zweit-Weltkrieg-Nekropole von Sigolsheim und die Städtchen Riquewihr und Ribeauvillé. Der zweite Tag führte uns in die Unesco-Welterbe-Stadt Strasbourg mit seiner gotischen Kathedrale, deren 330 Stufen wir allesamt erklommen und so einen atemberaubenden Rundumblick über die Stadt erhielten. Eine passende historische Abrundung bekam unser Ausflug durch spannende, freiwillige Inputreferate (danke Nina und Raoul) und einem Besuch des historischen Museums von Strasbourg. Den Sonntag begingen wir dann mit einem Stadtrundgang durch die wunderschöne Innenstadt Colmars. Zum Abschluss unserer Exkursion besichtigten wir das renovierte Museum Unterlinden mit seinem weltberühmten Isenheimer Altar. Im Gegensatz zu unseren historischen Vorbildern mussten wir auf unserem Ausflug auch keinen Hirsebrei mit uns tragen. Für Speis und Trank sorgten stets die urchigen Elsässer Beizen. Flammkuchen, Choucroute und Gewürztraminer lassen grüssen! Schön wars und auf eine baldige Wiederholung!